Mittelalter


CC-BY  Andreas Litzke Nachschlagen

Die Zeit des Mittelalters umfasst in traditioneller Sicht in etwa die 1.000 Jahre europäischer Geschichte zwischen dem Ende der spätantiken Welt (siehe Spätantike) (um 500) und dem Beginn der Neuzeit (um 1500), der Zeit der Erfindung des Buchdruckes (um 1450), der Entdeckung Amerikas (1492) und dem Beginn der konfessionellen Spaltung der lateinischen Christenheit (1517). In kulturgeschichtlicher Hinsicht markiert die Renaissance das Ende des Mittelalters.

Ursprünglich, und bis heute nachwirkend, war „Mittelalter“ ein eindeutig negativ besetzter Begriff. Sie wurde gesehen als eine Zeit des „Verfalles“, die „finster“ und „barbarisch“ gewesen war. Verkannt wurde lange die Bedeutung des Mittelalters als einer Epoche blühender Hochkultur, in der u.a. das heutige Europa entstand. Hierin ist das mittelalterliche Erbe weit größer und bedeutender als das antike.

Die gotischen Kirchen und Kathedralen, die bis heute fast alle Zentren der Städte Europas nördlich der Alpen prägen, dürften am augenfälligsten die hochstehende Kultur dieser Zeit deutlich machen. Sie gehören wohl zu den bedeutendsten Bauwerken in der Geschichte der Architektur überhaupt. Im Mittelalter entstanden und blühten außerdem die Universitäten, die als unabhängige Stätten der Wissenschaft und Forschung erst allen technischen und kulturellen Fortschritt ermöglichten. Und die bis heute gelebte Tradition des Pilgerns fand im Mittelalter ihren eigentlichen Anfang.