Martin Luther und Arbeit


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Luther sah Arbeit als zentrale Pflicht des Menschen in der Welt an. Von ihm ist unter anderem das folgende Zitat überliefert. „Wer treulich arbeitet, der betet zwiefältig. Aus dem Grunde, dass ein gläubiger Mensch in seiner Arbeit Gott fürchtet und ehret und an seine Gebote denkt.“ Luther vermittelte den Menschen ein anderes Bild von Arbeit als das, von dem sie bisher geprägt waren.Er gab der täglichen Arbeit eine theologische Fundierung. Arbeit ist seiner Auffassung nach nicht nur lästige Pflicht, sondern etwas, worin Menschen Gott dienen können. Man kann sagen, dass er die Arbeit eines Menschen als Gottesdienst ansah.
Dabei kam es Luther nicht darauf an, welchen Beruf man ausübte. Nicht jeder sollte ein Geistlicher werden. Er betonte vor allem auch die Gleichwertigkeit weltlicher Berufe. Jeder sollte seinen Beruf in Verantwortung vor Gott ausüben. Luther kritisierte in seinen Schriften vor allem die Mönche seiner Zeit, die sich als etwas Besonderes betrachteten. Seine aus der Pauluslektüre gewonnene Einsicht, dass jeder sich selbst vor Gott zu rechtfertigen habe, stand im direkten Gegensatz zur Haltung dieser Mönche.