Lot


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  • Nach späten priesterschriftlichen Texten (siehe Priesterschrift) ist Lot ein Sohn Harans, der als Bruder Abrahams gilt. (Gen 11,26 f). Die ältere Traditon vermerkt nur das Verwandtschaftsverhältnis (siehe Gen 12,5; das Wort »Sohn« kann im Hebräischen sehr weit verstanden werden und jede Form von Verwandtschaft oder auch nur Zusammengehörigkeit bedeuten). Lot wählt das fruchtbare Land als seinen Teil und kommt so in die Jordansenke nahe Sodom (Gen 13,1-13) (siehe Sodom und Gomorra). Vor dem Untergang Sodoms wird Lot als einzig rechtschaffener Sippenführer gerettet (Gen 19,15-22). Da er sehr zurückgezogen lebte und seine Töchter keine Männer hatten, klügelten sie einen Plan aus: sie berauschten ihren Vater, der sie dann in diesem Zustand befruchtete. Die aus dieser inzestuösen Verbindung stammenden Kinder sind nach Gen 19,36-38 Moab und Ben-Ammi (der Stammesvater der Ammoniter).

Die Darstellung will wohl die Minderwertigkeit der beiden durch Jahrhunderte hin Israel bedrängenden Gegner begründen – Eine Sonderüberlieferung erwähnt Lot noch im Zusammenhang mit einem Kampf zwischen einer Großkönigkoalition und einer Koalition von kanaanitischen Kleinkönigen unter der Führung des Königs von Sodom. Im Zusammenhang mit dieser Auseinandersetzung wird Lot gefangengenommen, dann aber von Abraham wieder freigekämpft (Gen 14,1-16)

  • Senklot oder Senkblei; eine meist durch Blei beschwerte Schnur, ein Hilfsmittel für Tischler und Bauleute (antiker Ersatz für eine Wasserwaage) sowie für Seefahrer zum Ausloten der Meerestiefe. Das Lot in der Hand Gottes dient als Bild für das bevorstehende Gericht (Am 7,7f)