Das Wort Liebe bezeichnet die in der Natur des Menschen angelegte Zuneigung zu einer Person und zu Gott. In der Liebe zeigt sich die tiefe Sehnsucht nach gemeinschaftlicher Begegnung und Erfüllung. Im Ja zum Mitmenschen bejaht der Liebende sich selbst. Die Selbstachtung ist Basis und Frucht jeder Form der Liebe.
Im AT wird der Begriff der Liebe umfassend verwendet. Die Mitte des biblischen Liebesgedankens ist die treue und leidenschaftliche Zuwendung Gottes zu seinem Volk in Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Darin gründet das Gebot der Liebe zu Gott, dem das Gebot der Nächstenliebe entspricht. So heißt es in Dtn 6,4f: »Höre Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.«
Im NT zeigt sich in der Menschwerdung Christi sowie in seinem Wirken, seinem Tod und seiner Auferstehung die Liebe Gottes. Sie richtet sich an seinen Sohn und durch ihn an alle Menschen als radikale Zuwendung und Annahme des Menschen. Liebe kennzeichnet Gott so sehr, dass er Liebe schenkt und ist.
erzbistum-muenchen.de