Als Hugenotten (vermutlich von frz. „aignos“ = Eidgenossen) nannte man französische Protestanten reformierter Prägung. Sie hatten im 16. Jhdt. den neuen Glauben in der Form angenommen, die der Genfer Reformator Calvin lehrte. Die katholischen französischen Könige bekämpften die Hugenotten seit 1535 erbittert. In der Bartholomäusnacht wurden 1572 über 30000 Hugenotten in Paris und Frankreich ermordet. Als Ludwig XIV das 1598 erlassene Gesetz zur Gleichberechtigung der Hugenotten 1685 aufhob und sich die Verfolgung verstärkte, flohen über 200 000 von ihnen in die Schweiz, die Niederlande, nach England und Preußen. Etwa 50.000 Hugenotten siedelten sich in Deutschland an, davon allein 20.000 in Brandenburg-Preußen, wo ihnen besondere Privilegien verliehen wurden. In Berlin besteht bis heute eine französisch-reformierte Gemeinde, die auf die Zuwanderung der Hugenotten zurückzuführen ist.
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