In der Bibel begegnen wir dem Brot als Hauptmahlzeit der ärmeren Bevölkerungsschichten. „Wasser und Brot“ steht schon damals für das Existenzminimum (Ijob 22,7). Die sozial besser gestellten Leute hingegen brauchten Brot lediglich als Beikost zu Fleisch und anderen Speisen. Außerdem diente das Brot auch als Essbesteck, mit dem man die Nahrung aufnimmt und zum Mund führt.
Brot galt also als Lebensunterhalt für den Einzelnen, zum anderen war Brot aber auch ein Symbol für Gemeinschaft. Der Begriff Brot wird auch für die gesamte Nahrung verwendet, wie es im Vater unser zu verstehen ist. In Joh 6,33; Joh 6,35 und Joh 6,41 bezeichnet Jesus sich selbst als Brot Gottes oder als Brot des Lebens. Damit will er deutlich machen, dass die Verbindung mit ihm, der Glaube an ihn das entscheidende Mittel zur Erlangung des ewigen Lebens ist. Sowohl im NT wie auch im AT ist das Brotessen ein Zeichen der Tisch- und Mahlgemeinschaft im Reich Gottes.
Brot hatte in biblischer Zeit die Gestalt von flachen Fladen, die täglich frisch zubereitet wurden. Üblicherweise bestanden sie aus Gerstenmehl, nur Wohlhabende konnten sich Weizenmehl leisten. Gewerbliche Brotbäckereien gab es nur in großen Städten – in Jer 37,21 wird immerhin eine Bäckergasse in Jerusalem erwähnt. Privathaushalte teilten sich bisweilen einen größeren Steinofen, der im Hof aufgestellt war. Brot wurde aber auch auf über einem Feuer befestigten Ton- oder Metallplatten oder, wenn, wie in der Wüste, keinerlei Hilfsmittel zur Verfügung standen, direkt in der heißen Asche gebacken.
Brot galt als Hauptnahrungsmittel. Das alltägliche Brot wird mit Sauerteig zubereitet, für kultische Zwecke ist ungesäuertes Brot (siehe Matzot) zu benutzen. Brot wird als Gabe Gottes, Quelle menschlicher Kraft und als Sinnbild menschlichen Lebens betrachtet (Ps 104,14ff; 1.Kön 19,6ff). Brotmangel bedeutete Mangel an Lebensmöglichkeit und wurde zugleich als Strafe interpretiert (Am 4,6; Jer 5,17). Halle man Überfluss an Brot, so wurde dieser Zustand als Segen Gottes gedeutet (Ps 37,25; Spr 12,11).
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