Luzifer


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Luzifer (auch Lucifer)

ist eine ursprüngliche Gottheit im alten Griechenland und in der römischen Welt. Er gilt als Sohn der Aurora (Göttin der Morgenröte).

Luzifer wurde später irrtümlich mit dem biblischen Satan gleichgesetzt (s.u.).

Manchmal ist Luzifer als Wagenlenker dargestellt, ganz ähnlich wie der griechische Sonnengott Helios. Luzifer geht diesem voran und bringt die „Morgenröte“.
Weil er den Himmel erleuchtet, wird diese Gottheit „Phosphoros“, Lat. „Lucifer“ genannt und zudem mit dem leuchtenden Morgenstern identifiziert.

Dass mit Luzifers Handeln die Menschen kein böses Tun verbunden haben, zeigt exemplarisch ein Vers eines römischen Schriftstellers:

„Lasst uns bei Lucifers Aufstieg zu den kühlen Weiden eilen, solange der Tag neu ist und das Gras im Tau steht“ (Vergil, gest. 19 v.Chr.)

Lucifer wurde auch als Beiname verwendet und bedeutete dann „lichtbringend“ (oder „erleuchtend“).

Interessant ist, dass der auferweckte Christus in den neutestamentlichen Schriften als „Morgenstern“ bzw. „Phosphoros“ (Lat.: „Lucifer“) bezeichnet wird:

Im 2. Petrusbrief, Kapitel 1, Vers 19 heißt es von Christus in den Herzen der Gläubigen:

„Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern [=phosphoros im griech. Text des NT, lucifer in der lat. Vulgata] aufgeht in eurem Herzen.“ (2Petr 1,19 – EU)

In der Offenbarung des Johannes spricht der himmlische Christus:

„Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft.
Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern.“
(Offb 22,16 – EU)

Die Vorstellung von Luzifer als einem Gegenspieler oder Erzfeind Gottes ist biblisch nicht belegt. Diese Rolle nimmt Satan ein, aber auch erst in der neutestamentlichen Vorstellungswelt.

Lit.: Hoheisel, K., Artikel 'Luzifer', in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. 6, Freiburg i.Br. u.a. 1997.