Gottesbeweis


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Darunter versteht man den Versuch, mit Hilfe der Vernunft zu zeigen, dass es nicht unvernünftig ist, an Gott zu glauben.
Eigentlich ist der Begriff »Beweis« verwirrend. Wenn wir »Beweis« hören, denken wir entweder an eine zwingende Argumentation, die den anderen überzeugt, oder an einen Beweis vor Gericht, der den anderen überführt oder an einen mathematischen Beweis aufgrund von Logik oder einen naturwissenschaftlichen Beweis, den man durch ein Experiment veranschaulichen kann. Darum geht es bei einem »Gottesbeweis« aber nicht.
Wer einen Gottesbeweis führt, will zeigen, dass der Glaube an Gott auch für einen eigenständig denkenden Menschen möglich ist, weil es keinen Widerspruch zwischen Glaube und Vernunft gibt.
Die bekanntesten Gottesbeweise wurden von Anselm von Canterbury (1033-1109 n.Chr.) und Thomas von Aquin (ca. 1225-1274 n.Chr.) formuliert. Sie versuchten damit, den Glauben mit der damaligen Philosophie zu verbinden um zu zeigen, auf welche Weise man vernünftigerweise von Gott sprechen kann.
Die Gefahr von Gottesbeweisen besteht darin, dass der Eindruck entstehen könnte, Gott sei »auf den Begriff« zu bringen, man könne ihn sozusagen sprachlich »einfangen« und in sein eigenes Weltbild einbauen. Damit hätte man aber den Gottesbeweis nicht verstanden – und das, was das Wort »Gott« meint, sicher auch nicht.