Rastafarianismus


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Der Rastafarianismus ist eine religiöse Bewegung, die vor allem durch die farbigen Bewohner Jamaikas geprägt und getragen wird.
Er stützt sich symbolisch auf die (englische) Bibel, spirituell auf west-afrikanische Religionen und psychologisch auf die Erfahrung der afrikanischen Sklaven.
Anfang des 20. Jahrhunderts tritt der farbige Jamaikaner Marcus Garvey für das Selbstbewusstsein und die eigene kulturelle Identität der Farbigen ein. Es gehört zu seinen Grundüberzeugungen, dass die ehemaligen Sklaven eines Tages wieder nach Afrika zurückkehren werden.
1930 wird der Äthiopier Ras Tafari Makonnen (Ras = Fürst) zum Kaiser Äthiopiens gekrönt. Er nennt sich seitdem Haile Selassie I. Er gilt als 225. Nachfahre des Königs Salomo und der Königin von Saba. Sein vollständiger Titel lautet: His Imperial Majesty Haile Selassie, King of Kings, Lord of the Lords, Conquering Lion of the tribe of Judah, Elect of God, Emperor of Ethiopia.
Von den Anhängern Marcus Garveys wird Haile Selassie als lebendiger Gott (Jah) angesehen, der die Rückkehr und Wiedervereinigung aller Farbigen in Afrika bereiten wird.
Die Grundüberzeugung des Rastafarianismus:
Für die farbigen, ehemaligen Sklaven (Jamaikas) ist die Welt, in der sie heute leben Babylon. Babylon ist Ausdruck der westlichen Welt mit ihrer Herrschaft der Weißen über die Schwarzen, wie sie die afrikanischen Sklaven erfahren mussten. Somit steht Babylon auch für die zerstörte kulturelle Identität der Farbigen.
Eines Tages werden die ehemaligen Sklaven in einem Exodus nach Zion ziehen. Zion ist das gelobte Land, Afrika, die Heimat, in welche die schwarzen Ex-Sklaven als Befreite und Erlöste zurückkehren werden.

siehe Rastafari-Religion