Päpstliche Insignien


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Insignien sind äußere Zeichen der geistlichen Würde eines kirchlichen Amtsinhabers.

Bei Bischöfen (also auch dem Papst als Bischof von Rom, heißen die den liturgischen Stand kennzeichnenden Abzeichen Pontifikalien: z.B. Thron, Pileolus (Scheitelkäppchen, bei Bischöfen violett, bei Kardinälen scharlachrot, beim Papst weiß), Mitra (spitz zulaufende Kopfbedeckung), Ring (siehe Fischerring), gekrümmter Bischofsstab (für den Papst gerader Hirtenstab (siehe Ferula) und Brustkreuz („pectorale“). Als bischöfliche Insignien bezeichnete bereits die Synode von Toledo (633) Ring und Stab.

Bild Der Erzbischof (also auch der Papst) trägt zusätzlich während der feierlichen Pontifikalmesse das Pallium, ein um Hals und Schulter gelegtes weißes Band aus der Wolle von Lämmern, mit schwarzen – früher roten – Kreuzen geziert, vorn und hinten verlängert. Es hat vor der Verleihung auf dem Grab des Petrus gelegen, ist also eine „Berührungsreliquie“ und Symbol für das Hirtenamt von Papst und Bischöfen.

Der Papst trägt einen roten Mantel und einen roten Hut. Die Bischofsmitra ist erst sei dem 12. Jahrhundert bekannt, die Papst-Tiara in der ursprünglichen Form (weiße, helmartige Kegelmütze in Konus-Form) schon seit dem 7./8. Jahrhundert. Tiara und Mitra, gehen, nach unterschiedlicher wissenschaftlicher Auffassung, auf das alttestamentliche camelaucum zurück. Das war eine Kopfbedeckung der alttestamentlichen Priesterschaft, der Könige, Kaiser, des Klerus und der Mönche, der Krieger und Gelehrten. Zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert kommt ein edelsteinbesetzter Kronreif hinzu. Die dreifache Krone existiert erst seit dem 14. Jahrhundert.

Die Tiara, die dreifache Krone, ist ein außerliturgisches Symbol einstiger weltlicher Macht. Am 13. 11. 64 legt Paul VI. die Tiara ab und “schenkt sie den Armen der Welt.” (Sie wurde von dem New Yorker Kardinal Francis Spellman für die amerikanischen Katholiken ersteigert. Der Erlös geht Menschen in Not zu. Die Tiara wird in der Kathedrale in Washington aufbewahrt).

1965, zum Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils (siehe Zweites Vatikanisches Konzil), kehrt Paul VI. zum Kreuzstab zurück, den gerade gestellten Hirtenstab (siehe Ferula), anstelle des bischöflichen Krummstabes. Dieser wurde zum ersten Mal bei der Schlussfeier am 8. 12.1965 benutzt. Seit dem 7. Jh. ist der Krummstab Zeichen des Hirtenamtes für Bischöfe der westlichen Kirche. Dem Papst als obersten Hirten der Kirche wurde der Kreuzstab von Diakonen voran getragen und vom Papst nur bei liturgischen Handlungen selbst in die Hand genommen.