Ostera


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Ostera (meist: Ostara) ist der Name für eine vermutete germanische Göttin des Frühlings. Allerdings sind heute die meisten Forscher der Meinung, dass es die Göttin »Ostara« nie gegeben hat. Oft wird behauptet, dass sich der Name “Ostern” und des Osterfestes von Ostera ableitet.

Ursprung:
Zuerst wurde Ostera von dem englischen christlichen Mönch Beda um das Jahr 700 in seinem Werk »De temporum Ratione« erwähnt. Darin erklärt er die Herkunft des Wortes Ostern mit einer Göttin »Eostrae«, die dem Eostur-monath (Ostermond) seinem Namen verliehen habe.

In der Romantik wurde dann von den Gebrüdern Grimm diese Vorstellung im Bereich der deutschen Sprache weit verbreitet. Grimm war sehr daran interessiert, eigenständige Grundlagen für die deutsche Kultur aufzuspüren und interessierte sich deshalb für Überlieferungen aus der germanischen Zeit vor Ankunft des Christentums. Er glaubte, aus Bedas Bericht und aus Namen im deutschen Sprachgebiet auf eine frühere Göttin »Austra« bzw. »Ostara« schließen zu können. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde diese Vorstellung dann weit verbreitet.

Die Mehrzahl der wissenschaftlichen Forscher gehen heute davon aus, dass sich Beda bei seiner Deutung des Osternamens geirrt hat, und dass dieser Irrtum dann später in der Zeit der Romantik aufgegriffen und verbreitet wurde.