Mission (Islam)


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Mission (arab. da’wa). Der Islam ist als prophetische Offenbarungs- und Universalreligion eine solche, die auf Expansion und Verkündigung seiner Glaubenslehren angelegt ist.

Schon in der Frühzeit des Islam gelangte mit den arabischen Eroberungszügen auch die Glaubensbotschaft in entfernte Gegenden. Allgemein besteht die Auffassung der religiösen Freiheit in Glaubensdingen und somit ein Verbot der zwangsweisen Bekehrung von Nichtgläubigen. Vor allem unter Juden und Christen, die als »Schriftbesitzer« (ahl al-kitâb) und »Schutzbefohlene des Islam« (dhimmî) gewisse Autonomierechte für sich in Anspruch nehmen konnten, wurde die Konversion zum Islam nicht explizit gefordert.

Weniger tolerant verlief die islamische Mission in jenen Gegenden, deren Bevölkerung nicht zu den »Schriftbesitzern« gezählt wurde. Sie galten als »Ungläubige« (kâfir?n) und ihre Gebiete als »Kriegsland« (dâr al-harb). Vor allem in Indien und Zentralasien vollzog sich die Mission nicht selten unter Anwendung von Gewalt, wobei in erster Linie der Manichäismus und der Buddhismus durch die islamische Eroberung schwere Schläge und teilweise auch die vollkommene Vernichtung haben erleiden müssen.

Gegenwärtig verbucht die islamische Mission vor allem in Schwarzafrika große Erfolge, während sich ebensolche Bemühungen in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent vor dem Hintergrund des christlich-islamischen Antagonismus ungleich schwieriger gestalten. Der wachsende Anteil der Muslime in der westlichen Welt beruht nicht auf Mission und Konversion, sondern ist das Ergebnis der Zuwanderung muslimischer Immigranten.

siehe Dhimmi