Maximilian Kolbe


CC-BY  Helena Kullmann Nachschlagen

Katholischer Pater und Märtyer in der Zeit des Nationalsozialismus, als Heiliger verehrt.

Raimund Maximilian Kolbe wurde am 7. Januar 1894 als zweites von fünf Kindern in einer armen Arbeiterfamilie in Zdunska Wola bei Lodz geboren. In Lemberg (dem heutigen Lwow) besuchte er eine Schule der Franziskaner, wo er mit 17 Jahren dem Minoritenorden der Franziskaner beitrat. Dort erhielt er den Ordensnamen Maximilian (der Größte).

Er studierte in Rom und konnte schon nach vier Jahren die Doktorwürde erlangen. Die Missionsarbeit war für ihn sehr wichtig. Deshalb gründete er mit Freunden in Rom die »Militia Immaculata«, die »unbefleckte Miliz«, als Gebetsgemeinschaft zur Bekehrung von Sündern. Am 28.April 1918 erhielt er die Priesterweihe. Ein Jahr später kehrte er nach Polen zurück und arbeitete am Priesterseminar der Franziskaner als Lehrer. Nebenbei brachte er christliche Zeitungen und Zeitschriften heraus.

Nach seiner schweren Tuberkulose- Krankheit gründete er 1927 in Teresin das Kloster Niepokalanow, dessen Leiter er wurde. In den Jahren 1930 bis 1933 unternahm er drei Missionsreisen nach Japan. Im Fernen Osten entstanden viele neue Missionsstationen. 1936 kehrte er in seine Heimat zu seinem Kloster zurück.

Gleich nach dem Überfall der Deutschen auf Polen fiel Kolbe den Besatzern unangenehm auf, sodass er 1940 verhaftet und ins Lager Oranienburg gebracht wurde. Dort war er nur ganz kurz. Anfang 1941 wurde er jedoch erneut verhaftet und ins Vernichtungslager nach Auschwitz gebracht. Hier wurden im Juli 1941 zehn Männer bei einen Appell ausgesondert, die in den Hungerbunker eingeschlossen werden sollten. Das war eine Strafaktion, wegen der Flucht eines Gefangenen. Laut aufschreiend machte sich Franz Gajowniczek, einer der Männer, bemerkbar. Mit Tränen im Gesicht erinnerte er an seine zwei Söhne. Darauf hin trat Maximilian Kolbe nach vorn und bot sich stellvertretend an, für den Familienvater in den Hungerbunker zu gehen (siehe Widerstand).Dies wurde vom KZ- Kommandanten akzeptiert.

Damit entschied sich Kolbe, für einen Mithäftling zu sterben. Im Bunker hörte man ihn noch tagelang singen und beten. Nachdem die anderen Gefangenen verhungert waren, Kolbe aber immer noch lebte, wurde er durch eine Giftspritze getötet. 1971 wurde er selig gesprochen und 1982 wurde er heilig gesprochen (siehe Kanonisation). Hierbei war der gerettete Franz Gajowniczek auf dem Petersplatz in Rom auch da. Der katholische Gedenktag wird am 14. August gefeiert.