August Hermann Francke


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August Hermann Francke studierte Theologie und wurde 1684 als Professor für die hebräische Sprache nach Leipzig gerufen.Sein zunehmendes Engagement für den Pietismus schaffte ihm Feinde, er musste Leipzig verlassen, ging nach Erfurt und wurde auch hier aus der Stadt verwiesen. 1695 gründete er mit 7 Gulden, die eine begüterte Frau gespendet hatte, eine Armenschule in einem Pfarrhaus, in der ein armer Student die Kinder unterrichtete. Noch im selben Jahr legte er den Grundstein für ein Waisenhaus, indem er Waisen bei sich selbst aufnahm und unterrichtete; als sich herausstellte, dass einige dieser Kinder sehr begabt waren, unterrichtete er sie in Sprachen und Wissenschaften und legte so die Wurzel seiner Lateinschule. Franckes Arbeit fand schnell Anklang und Zulauf auch im Bürgertum, christlich-pietistische Gönner gaben ihm weitere Mittel, so dass er zwei Häuser kaufen konnte. Es entstanden in kurzer Zeit ein Internat, eine Lateinschule, ein Lehrerseminar und weitere Einrichtungen: die »Francke’schen Anstalten«.1698 wurde mit dem Bau der neuen Anstalt, den späteren »Franckeschen Stiftungen« begonnen; neben den Schulanstalten entstanden eine Buchdruckerei und eine Buchhandlung sowie eine Apotheke, die viel Geld einbrachten, das wiederum in die Stiftungen floss. 1702 gründete er die ostindische Mission, die 1705 Bartholomäus Ziegenbalg als ersten Missionar aussandte.