Armenbibel


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Eine Form der Bibel, die im Mittelalter entstand (älteste Handschriften aus dem 14. Jahrhundert). Auf etwa 50 Tafeln stellt sie die wesentlichen Ereignisse der christlichen Heilsgeschichte in Wort und Bild dar. Ihre Besonderheit besteht darin, dass die Darstellung neutestamentlicher Themen je erläuternd auf alttestamentliche Vorbilder hinweist, wie es im Mittelalter auch eine Methode der Schriftauslegung war (Typologie). Besonderes Gewicht liegt auf der bildlichen Darstellung, wobei einem Bild mit neutestamentlichem Thema je zwei alttestamentliche Vorbilder und vier Prophetenbilder zugeordnet sind. Eventuell entstand im Zusammenhang mit dieser Art der Bebilderung, die den Analphabeten den Stoff eindrücklich vor Augen führen konnte, der nicht ganz aufzuklärende Name »Armenbibel«.